Bärenhagen oder auch vor dem Jahr 1939 Meschkeningken genannt, lag ungefähr 7 Kilometer südlich der Kreisstadt Gumbinnen – Angerapp. Von dem Bahnhof bzw. der Haltestelle Hasenrode aus konnte man bequem diese doch recht kleine Gemeinde erreichen.

Einen Ortskern, so wie wir in vielfach kennen, gab es nicht; dafür einige kleinere und größere Bauernhöfe mit den dazugehörigen Deputatstellen und einigen Handwerkern. Im Ort lebten nach einer Erhebung aus dem Jahr 1939 nur 67 Einwohner, die sich auf 11 Siedlungsstellen mit zum Teil eigenen Bestattungsplätzen verteilten. Die Gemarkung von Bärenhagen hatte nach letzten Angaben die Größe von 238 Hektar. Verwaltungsmäßig war die Kreisstadt Gumbinnen zuständig, die evangelisch-lutherischen Christen waren dem Kirchspiel Nemmersdorf zugeordnet.

Unsere Vorfahren waren Zuwanderer, wie so viele Menschen in den ehemaligen Ostgebieten. Sie kamen in Folge religiöser und sicherlich auch wirtschaftlicher Erwägungen im 16. bzw. 17. Jahrhundert aus Hessischen Landen und aus dem Salzburger Land. Meine Eltern bewirtschafteten einen recht großen landwirtschaftlichen Betrieb am Ortsrand der Gemarkung nahe der Gemeindengrenzen zu Bismarckhöh und Dauginten. Zum Anwesen gehörte ein Teich, Acker- und Gartenland, Wiesen und Weiden, eine Waldfläche und ein eigener Friedhof. Der Blick auf den Bismarckturm, der auf den nahen Kallner Bergen stand, war ungestört.

Im Jahr 1997 besuchte ich meine Geburtsstätte um mir persönliche Eindrücke zu verschaffen. Es war eine Reise mit gemischten Gefühlen, ohne Ressentiments, wertfrei und dennoch eine bereichernde Erfahrung. Wie so viele weitere kleinere Ansiedlungen, ist auch Bärenhagen dem Erdboden gleichgemacht worden. Die verstreuten Gehöfte und Siedlungen passten nicht zu den kommunistischen Lebensgewohnheiten. Heute befindet sich hier ein Schieß- und Übungsplatz der in Gusew stationierten russischen Streitkräfte.

Interessierte Betrachter können sich gerne mit mir in Verbindung setzen.